Premierensieg für Bence Szvoboda beim ADAC MX Masters Möggers
Rund 9.000 Zuschauer erlebten bei der vierten Runde des ADAC MX Masters in Möggers ein traumhaftes Motocross-Wochenende. Perfektes Wetter, eine top-präparierte Strecke und viele spannende Rennen begeisterten die Fans im Dreiländereck am Bodensee. In der ADAC MX Masters-Klasse feierte mit Bence Szvoboda (HTS Team/KTM) ein Überraschungssieger seinen ersten Erfolg in der hochkarätig besetzten Internationalen Deutschen Meisterschaft. Der Ungar zeigte mit den Rängen zwei und vier die konstanteste Leistung aller Masters-Piloten und wurde mit dem Tagessieg belohnt. „Das ist der größte Erfolg meiner bisherigen Karriere“, zeigte sich Szvoboda begeistert. „Ich hatte mir beim Auftaktrennen in Drehna das Handgelenk gebrochen und musste lange pausieren. Seit einem Monat trainiere ich wieder und konnte gleich bei meinem Comeback den Sieg feiern. Das ist ein unglaublicher Erfolg für mich.“
Der Tageszweite Jeremy Seewer (Wilvo Yamaha Offical MXGP Team) war nach der klaren Bestzeit im Qualifying als Top-Favorit ins Rennen gegangen, doch der Schweizer erwischte im ersten Lauf einen schlechten Start und geriet prompt in Probleme. „Ein Stein hat meine Brille beschädigt und dadurch habe ich ständig Staub und Dreck in die Augen bekommen“, stöhnte Seewer. „Das war auch der Grund für einen harmlosen Sturz, der mich aber noch weiter zurückgeworfen hat.“ Trotzdem legte sich Seewer richtig ins Zeug und fuhr noch auf den siebten Rang nach vorne. Im zweiten Rennen wurde der MX2-Vizeweltmeister seiner Rolle schließlich gerecht und konnte souverän gewinnen.
Auch Jens Getteman (Monster Energy Kawasaki Elf Team Pfeil) hatte mit einem schlechten Start in den ersten Lauf zu kämpfen, doch der Belgier steckte nicht auf und belohnte sich noch mit dem fünften Rang. In Durchgang zwei fuhr er mit einer besseren Reaktion am Gatter auf Platz zwei und damit auch auf die letzte Stufe des Tagespodiums. Direkt vor Henry Jacobi (STC Husqvarna Racing), der sich trotz einer Fingerverletzung tapfer hinter Getteman ins Ziel kämpfte. „Ich habe vom WM-Rennen in Indonesien ein Tropen-Fieber mit nach Hause gebracht, war eine Nacht im Krankenhaus und konnte vor dem Rennen hier nicht trainieren“, schilderte der gesundheitlich angeschlagene 21-Jährige. „Deshalb war es gegen Ende der Rennen ohnehin nicht einfach für mich. Im zweiten Lauf bekam ich auch noch einen Stein auf den Finger und hatte Probleme den Lenker richtig festzuhalten. Immerhin konnte ich die Führung in der Gesamtwertung übernehmen.“
Denn Max Nagl (TM Factory Racing) hatte in Möggers Pech. Der Bayer zog sich im Qualifikationstraining einen Fingerbruch zu, als er an einem Sprung eine Streckenbegrenzung touchierte, und reiste noch am Abend zurück in seine Wahlheimat Belgien. Jeffrey Dewulf (Motorshop Desmet-KTM) liegt in der Gesamtwertung trotz seinem Laufsieg im ersten Durchgang noch hinter Nagl auf Platz drei, doch auch der Belgier machte mächtig Boden gut und hat nur noch 14 Punkte Rückstand auf den bisherigen Seriensieger.
ADAC MX Youngster Cup
Im ADAC MX Youngster Cup bescherte Roland Edelbacher (Dimoco Europe Racing/KTM) den Österreichern einen Heimsieg und sich selbst das schönste Geburtstagsgeschenk. „Einfach gewaltig“, freute sich der 19-Jährige. „Im ersten Lauf hatte ich leider einen schlechten Start, aber mit der starken Leistung im zweiten Rennen hat es für den Tagessieg gereicht. Ich bin mega happy!“ Was man von Jett Lawrence (Team Suzuki Germany) nicht gerade behaupten konnte. Der Australier hatte beide Rennen gewonnen, wurde jedoch in der Wertung des ersten Laufs für das Missachten von Flaggensignalen um zehn Plätze nach hinten versetzt. Damit blieb dem 14-Jährigen immerhin noch die Freude über den Sieg im zweiten Rennen und Platz drei auf dem Tagespodium. „Ich bin natürlich nicht glücklich über die Strafe, aber so ist das nun mal im Rennsport“, ärgerte sich Lawrence. „Aber ich konnte beide Rennen auf der Strecke gewinnen und darauf bin ich auch stolz.“
Michael Sandner (Thermotec Racing KTM/Mefo Sport Racing Team) hielt in dieser Klasse noch ein weiteres Schmankerl für die einheimischen Fans parat. Mit zwei vierten Plätzen machte der Österreicher den Doppeltriumph der heimischen Piloten perfekt und freute sich über Tagesrang zwei hinter Edelbacher. „Ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis“, freute sich der Rainbacher. „Allerdings hätte ich wohl noch ein wenig schneller fahren können, aber ich bin einfach nicht an den Gegnern vorbeigekommen, es war wirklich schwierig zu überholen.“
Rene Hofer (KTM Junior Racing) hatte im ersten Rennen einen Stein auf die Brille bekommen und danach arge Probleme mit seiner Sicht. Trotzdem konnte der Österreicher mit dem vierten Tagesrang seine Führung in der Gesamtwertung verteidigen. Dylan Walsh (Team Diga Procross/Husqvarna), einer der bisher härtesten Gegner von Hofer in der Gesamtwertung des ADAC MX Youngster Cups, konnte in Möggers gar nicht zu den Rennen antreten. Der Neuseeländer hatte sich schon am Samstag an der Schulter verletzt und musste am Sonntag auf einen Start in den Rennen verzichten.
ADAC MX Junior Cup 125
Im ADAC MX Junior Cup 125 bestimmten die beiden Führenden in der Gesamtwertung auch das Geschehen in Möggers. Raf Meuwissen (Raths Motorsports/KTM) konnte mit den Rängen sechs und eins zwar den Tagessieg feiern, sein größter Konkurrent Filip Olsson (Team Diga-Procross/Husqvarna) blieb mit zwei dritten Rängen jedoch punktgleich und verteidigte damit auch seine Führung in der Meisterschaft. „Ich hatte in beiden Rennen schlechte Starts und musste mich deshalb zweimal durchs Feld kämpfen“, ärgerte sich der Schwede. Sein erstes Podium in der hart umkämpften Nachwuchsklasse feierte Simon Längenfelder (Pfeil Husqvarna Junior Team). „Ich hätte niemals gedacht, dass ich im ersten Jahr auf der 125er gleich aufs Podium fahren kann“, freute sich der Deutsche. „Die Strecke in Möggers hat richtig Spaß gemacht. Jetzt hoffe ich natürlich schon bald wieder hier auf dem Podium vorbeischauen zu dürfen.“
ADAC MX Junior Cup 85
Im ADAC MX Junior Cup 85 beherrschte erneut der Dreikampf zwischen Liam Everts (KTM), Constantin Piller (Mefo Sport Racing Team/MSC Freisinger Bär/KTM) und Camden Mc Lellan (Kosak Racing Team/KTM) das Geschehen. Konnte sich im ersten Durchgang am Samstag noch Piller klar in Szene setzen, war es am Sonntag Liam Everts, der dem Rennen seinen ganz persönlichen Stempel aufdrückte. Der Sohn des zehnfachen Weltmeisters Stefan Everts erwischte keinen guten Start und musste sich von außerhalb der Top Ten nach vorne arbeiten. Das gelang dem Belgier so erfolgreich, dass er sich im Ziel über den ersten Rang und damit auch über den Gesamtsieg freuen durfte. „Ich fand einen guten Rhythmus und konnte Platz für Platz gutmachen“, schilderte der Belgier seine beeindruckende Fahrt. „Vor allem an der Bergauffahrt vor der Startgeraden war ich deutlich schneller als meine Gegner. Als Mc Lellan dort in der letzten Runde seine Spur wechselte, konnte ich vorbeigehen und den Sieg feiern.“ Mc Lellan verlor auf Tagesrang drei hinter Everts und Piller zwar fünf Punkte auf den Sieger, konnte seine Führung in der Gesamtwertung aber erfolgreich verteidigen. „Immerhin fahre ich mit der roten Nummerntafel des Führenden zum nächsten Rennen nach Tensfeld“, tröstete sich der Südafrikaner.